Lachgas

Lachgas – Wirkung, Risiken und Safer Use

Was ist Lachgas und wie wirkt es

Lachgas, auch bekannt als Distickstoffmonoxid (N2O), ist ein farbloses, geruchloses Gas, das seit über 150 Jahren in der Medizin als Anästhetikum und Schmerzmittel eingesetzt wird. Es wird oft bei zahnärztlichen Eingriffen verwendet und hat eine beruhigende und schmerzlindernde Wirkung. In den letzten Jahren hat Lachgas auch in Freizeitkontexten an Popularität gewonnen. Insbesondere die Lockdowns in der Corona-Pandemie haben den Konsum vorangetrieben. Viele Gebraucher nutzen es für seinen schnellen, euphorischen Effekt, der ein Gefühl von Entspannung, Glück und leichte Halluzinationen auslösen kann. Die Wirkung tritt normalerweise innerhalb von Sekunden ein und hält in der Regel nur wenige Minuten an, was Lachgas zu einer der kürzesten Rauscherfahrungen macht.

Welche Risiken birgt der Konsum von Lachgas

Trotz seiner weit verbreiteten Verwendung in der Medizin ist der Freizeitkonsum nicht ohne Risiken. Die kurzfristigen Effekte können Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen und vorübergehende Verwirrung umfassen. Bei unsachgemäßer Anwendung besteht das Risiko einer Sauerstoffunterversorgung, da es den Sauerstoff verdrängen kann, wenn es in einem geschlossenen Raum oder über einen längeren Zeitraum konsumiert wird. Langfristiger oder intensiver Gebrauch kann zu Vitamin-B12-Mangel führen, was schwere neurologische Schäden verursachen kann.

Die Studie von Vollhardt et al. (2021) legt nahe, dass der Missbrauch von Lachgas zu erheblichen neurologischen Schäden führen kann. Während der Corona-Pandemie wurden zwölf junge Erwachsene in einem Pariser Krankenhaus behandelt, die aufgrund des Lachgas-Konsums schwere Nervenschäden entwickelten. Die Betroffenen litten unter schweren Gangstörungen, Sehstörungen, Blasenschwäche und psychotischen Symptomen. Die Forscher fanden heraus, dass Lachgas die chemische Struktur von Vitamin B12 verändert und somit zu einem Abbau der Myelinscheide um die Nervenfasern führt, was die Reizweiterleitung beeinträchtigt und die Funktion der Nerven erheblich stört.

Darüber hinaus besteht die Gefahr von Verbrennungen an den Lippen oder in den Atemwegen, wenn Lachgas direkt aus einer Druckflasche inhaliert wird, da das Gas extrem kalt ist.

Lachgas und MPU

Wie kann Safer Use das Risiko reduzieren

Um die Risiken des Konsums zu minimieren, ist es wichtig, einige grundlegende Prinzipien des Safer Use zu befolgen. Ein entscheidender Aspekt ist die Ergänzung mit Vitamin B12. Es wird empfohlen, Vitamin-B12-Präparate einzunehmen, wenn Lachgas regelmäßig oder in größeren Mengen konsumiert wird. Das kannst du in der Apotheke kaufen und oral einnehmen. Darüber hinaus sollten Konsumenten darauf achten, es in gut belüfteten Räumen zu verwenden und sicherzustellen, dass sie stets ausreichend Sauerstoff einatmen. Der direkte Kontakt aus der Flasche sollte vermieden werden, um Erfrierungen an Lippen und Atemwegen zu verhindern. Außerdem sollte die Konsumcommunity aufeinander achten!!

Ist Lachgas im Straßenverkehr ein Problem

Lachgas ist derzeit nicht MPU-relevant und wird in Drogentests nicht nachgewiesen. Das bedeutet, dass der Konsum nicht dazu führt, dass du eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) machen musst oder bei einem Drogentest positiv getestet wird. Allerdings erfolgt oft ein Mischkonsum mit Alkohol. Das macht dich Risikofreudig. Es gehört zum verantwortungsvollen Konsum, nach der Verwendung von Lachgas nicht am Straßenverkehr teilzunehmen. Die kurzfristige Wirkung kann die Reaktionszeit beeinträchtigen und die Urteilsfähigkeit verschlechtern, was das Risiko von Unfällen erhöht. Es ist wichtig, immer sicherzustellen, dass du nach dem Konsum von Substanzen erst wieder fährst, wenn du dich vollständig erholt hast und die Wirkung vollständig abgeklungen ist. So kannst du dich selbst und andere schützen 🙂 Denk dran – Langzeitfolgen lassen sich jetzt nicht gut einschätzen.

Stay safe! Christina

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Quelle

Vollhardt, R., Mazoyer, J., Bernardaud, L. et al. Neurologische Folgen des Freizeitmissbrauchs von Lachgas während der SARS-CoV-2-Pandemie. J Neurol 269 , 1921–1926 (2022). https://doi.org/10.1007/s00415-021-10748-7

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