Substitution und Führerschein
MPU bei Dauermedikation mit Opioiden
MPU bei Dauermedikation mit Opioiden
Substitution und Führerschein ist eine etwas aufwendige Angelegenheit, aber gut zu meistern. Ist bei dir eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) wegen einer Dauermedikation mit Opioiden angeordnet worden? Möchtest du dein MPU Gutachten im ersten Anlauf erfolgreich bestehen? Fragst du dich, was genau von dir erwartet wird? Ich zeige dir hier die wichtigsten Basics auf zum Thema Substitution. Ich begleite dich zu deiner erfolgreichen MPU, damit du deine Fahrerlaubnis wiedererlangst, schnell wieder mobil bist und deine gesellschaftliche Integration weiter vorantreiben kannst. Bist du an einigen hilfreichen und qualitativ hochwertigen Tipps und einer professionellen MPU Vorbereitung interessiert? Dann lass uns loslegen.
Substitution bezieht sich auf die Verwendung von Methadon oder anderen Opiaten als Ersatz für illegale Drogen wie Heroin oder Opium. Menschen, die sich in einer Substitutionsbehandlung befinden, erhalten vom Arzt regelmäßig Methadon oder ein anderes Opiat. Die Drogenersatztherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Abhängigkeitsbehandlung und hilft vielen Menschen, eine Heroinabhängigkeit zu überwinden.
Die Substitutionsziele sind:
Die Wahl der Substitutionsform ist abhängig von individuellen Umständen, dem Verlauf der Abhängigkeit und auch von medizinischen Faktoren, wie etwa Vorerkrankungen. Die Entscheidung wird in enger Zusammenarbeit zwischen dem Patienten und dem behandelnden Arzt getroffen, um die bestmögliche Form der Behandlung und Unterstützung zu gewährleisten.
Jetzt fragst du dich, darf man mit Subutex Auto fahren? Ist Autofahren mit Methadon erlaubt? Droht bei Methadon Führerscheinentzug? Wie sieht es aus bei Substitution und Fahrtüchtigkeit? Wann kommt es zur Entziehung der Fahrerlaubnis? Wegen des Medikamentenprivilegs ist es dir gesetzlich gestattet, unter ärztlicher Opioidverordnung am Straßenverkehr teilzunehmen. Du musst dabei aber einiges beachten und dich besonders verantwortungsvoll verhalten im Umgang mit deiner Verordnung und der Straßenverkehrsteilnahme.
Das Medikamentenprivileg (§ 24a Abs.2 Satz 3 StVG) besagt, dass du mit einer ärztlichen Verordnung, unter Einfluss zentral wirksamer Substanzen ohne Ausfallerscheinungen oder Fahrauffälligkeiten, keine Ordnungswidrigkeit begehst, wenn: …“die Substanz aus der bestimmungsgemäßen Einnahme eines für einen konkreten Krankheitsfall verschriebenen Arzneimittels herrührt.“
Dennoch wird möglicherweise eine MPU bei dir verlangt. Eine medizinisch-psychologische Untersuchung wird bei einer Dauermedikation mit Heroin oder Heroinersatzstoffen von der Fahrerlaubnisbehörde angeordnet. Die Fahreignungsüberprüfung soll sicherstellen, dass du in der Lage bist, sicher am Straßenverkehr teilzunehmen und keine Gefahr für dich selbst oder andere darstellst. Eine MPU bei Dauermedikation mit Opiaten muss bei der Einnahme folgender Substanzen erfolgen:
Diese Substanzen können die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen, insbesondere wenn sie in höheren Dosen eingenommen werden oder wenn dein Körper noch nicht an die Medikamente gewöhnt ist.
Die Wirkungen der Substitutionsmittel auf die Fahrtüchtigkeit können sich wie folgt äußern:
Es ist wichtig, dass dir bewusst ist, wie du auf die Medikamente reagierst und ob deine Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt ist. Befolge die Anweisungen deines Substitutionsarztes bezüglich der Einnahme der Medikamente und der Fahrtüchtigkeit und etabliere eine gute Selbstbeobachtung. Führe vor Fahrtantritt immer eine Selbstüberprüfung durch, ob du körperlich und geistig fit bist. Wenn du dir unsicher bist, ob du fahrtüchtig bist, verzichte auf das Autofahren und nutze alternative Transportmöglichkeiten.
Das Fahreignungsrecht orientiert sich nicht nur am Eigenschutz des Betroffenen, sondern bezieht den Schutz anderer Verkehrsteilnehmer mit ein.
Eine MPU mit einer Dauermedikation mit Methadon oder anderen Opiaten wird in der Regel mit besonderer Sorgfalt durchgeführt, um sicherzustellen, dass du in der Lage bist, sicher am Straßenverkehr teilzunehmen. Es gibt einige Tipps und Empfehlungen zu Substitution und Führerschein, die dir helfen können, eine Begutachtung erfolgreich zu bestehen:
Grundsätzlich ja, weil die Substitutionsbehandlung unter das Medikamentenprivileg fällt. Dennoch hängt es von mehreren Faktoren ab, ob du deinen Führerschein behalten oder zurückerhalten kannst. Nämlich auf die Art und Schwere deiner Grunderkrankung, die Höhe, Dauer und die stabile Einstellung deiner Dosierung, ob du andere Medikamente oder Substanzen einnimmst und Beigebrauchsfrei bist, körperliche und geistige Beeinträchtigungen durch Methadon, Subutex, Diamorphin, etc. vorliegen, deine Behandlungscompliance und Adhärenz, die psychosoziale Beratung und deine soziale Integration. Bei deinen Fragen stehe ich dir gerne zur Verfügung.
Die Anforderungen an eine MPU mit einer Dauermedikation mit Opioiden sind hoch. In der Regel musst du einen zuverlässigen Umgang mit deiner Verschreibung und deiner Grunderkrankung nachweisen, dass du in der Lage bist, sicher ein Fahrzeug zu führen, über eine sehr gute Selbstbeobachtungsgabe verfügst und ein ausgeprägtes Verantwortungsgefühl besitzt.
Es ist empfehlenswert, dich rechtzeitig mit einer MPU Beratung auf die Überprüfung vorzubereiten. Du kannst dich vertrauensvoll mit einem MPU-Experten über deine individuelle Situation beraten, dich über Anforderungen und Abläufe verlässlich informieren und so deine Chance deutlich erhöhen, die medizinisch-psychologische Untersuchung erfolgreich zu bestehen.
Deine Reaktionsfähigkeit kann bei der Einnahme von Morphin, Tilidin, Fentanyl und anderen starken Opioiden beeinträchtigt sein.
Bei einer ärztlichen Verordnung mit stark wirksamen Opiaten darfst du Auto fahren oder auch beruflich Maschinen bedienen. Die Einnahme unterliegt dem Medikamentenprivileg. Vor allem dann, wenn die Dosis gut und stabil eingestellt ist und du damit gut zurecht kommst, ist Autofahren durchaus möglich und erlaubt.
Die Entscheidung trifft der Arzt bzw. wird im ärztlichen Gutachten oder einer MPU abgeklärt. Dafür musst du beispielsweise durch Vigilanztests (Aufmerksamkeits- und Reaktionstests) unter Medikation nachweisen, dass trotz der Medikamenteneinnahme eine ausreichende Fahrtüchtigkeit besteht.
Zu Beginn einer Opioid-Behandlung, in der Einstellungsphase, gilt grundsätzlich ein Fahrverbot. Ebenso für die Ausübung der Personenbeförderung!
Weiterführende Links zum Thema Substitution und Führerschein:
Substitution und Führerschein – Worauf es ankommt!