Substitution und Führerschein – MPU bei Dauermedikation mit Opioiden

Ohne Stigma, fair & professionell

Substitution & Führerschein ist machbar – mit klaren Regeln und guter Vorbereitung. Du hast eine MPU-Anordnung wegen Dauermedikation mit Opioiden bekommen (z. B. Methadon/Levomethadon, Buprenorphin, Morphin retard)? Hier erfährst du verständlich und ohne Stigma, was die Begutachtung prüft – und wie du deine Chancen die medizinisch-psychologische Untersuchung zu bestehen, deutlich erhöhst.

Was bedeutet „Substitution“ – und welche Präparate sind gemeint?

Unter Opioid-Substitution versteht man eine ärztlich gesteuerte Behandlung zur Stabilisierung einer Opioidabhängigkeit.

Typische Optionen (Beispiele):

  • Methadon / Levomethadon (Polamidon®)
  • Buprenorphin (z. B. Subutex®, in Kombi mit Naloxon: Suboxone®)
  • Morphin (retard) – z. B. Morphinsulfat retard (Einzelfallkonzepte)
  • Diamorphin – nur in spezialisierten Zentren, parenterale Gabe, kein retardiertes Morphin

Die Auswahl trifft der Arzt – abhängig von Anamnese, Nebenwirkungsprofil, Alltags- und Arbeitsanforderungen sowie Komorbiditäten.

Autofahren unter Opioidverordnung

Das ist prinzipiell möglich, Autofahren ist aber nicht automatisch erlaubt.

Das Medikamentenprivileg (§ 24a Abs. 2 StVG) greift, wenn

  • das Medikament ärztlich verordnet ist,
  • du es bestimmungsgemäß einnimmst,
  • und keine Ausfallerscheinungen vorliegen.

Wichtig: Das Medikamentenprivileg verhindert nicht die Eignungsprüfung. Die Fahrerlaubnisbehörde kann bei Zweifeln trotzdem eine MPU anordnen (FeV/BK 4).

Hochsensibilität, Substanzkonsum & MPU

Warum wird eine MPU bei Substitution angeordnet?

Weil die Behörde klären muss, ob du unter Dauermedikation zuverlässig und leistungsfähig am Straßenverkehr teilnehmen kannst. Geprüft wird u. a.:

  • Beigebrauchsfreiheit (kein zusätzlicher Drogen-/Alkoholkonsum)
  • stabile Dosiseinstellung (keine Sedierung/Entzugsschwankungen)
  • Fahrerleistungsrelevante Nebenwirkungen (Konzentration, Reaktion)
  • Therapiecompliance/Adhärenz (Arzttermine, Monitoring, Nachweise)
  • psychosoziale Stabilität (Arbeit/Alltag, keine Delinquenz)
  • reflektierter Umgang (Selbstkontrolle, Fahrverzicht bei Unfit-Gefühl)

Fahrsicherheitsrelevante Aspekte – worauf es praktisch ankommt

Mögliche Nebenwirkungen (präparat-/dosisabhängig):

  • Aufmerksamkeit/Konzentration vermindert
  • verlangsamte Reaktionszeit
  • Benommenheit/Schwindel
  • ggf. Sehstörungen

Praxistipp: Vor Fahrtantritt kurze Selbstprüfung: genug geschlafen, klar im Kopf, keine Beschwerden?

Im Zweifel: nicht fahren – alternative Verkehrsmittel nutzen.

MPU-Ablauf bei Dauermedikation

  • Medizinischer Teil: Anamnese, Befunde, Substitutionsverlauf, Nebenwirkungen, Compliance, ggf. Labor/Arztberichte.
  • Leistungstests: Aufmerksamkeit/Konzentration/Reaktion (computerbasiert).
  • Psychologisches Gespräch: Einsicht, Umgang mit Risiken, Beigebrauchsfreiheit, Stabilität und Alltagsstrategien.

👉 Vertiefung: Ablauf der MPU · Psychologisches Gespräch · Reaktionstest bestehen·  Ärztliche Untersuchung verstehen

 

  • Keine Beikonsum-Drogen / Alkoholkonsum
  • Stabile Substitutionsdosis, keine leistungsrelevanten Nebenwirkungen
  • Regelmäßige Arztkontakte & psychosoziale Beratung/ Nachweisführung
  • Soziale Stabilität (Tagesstruktur/Arbeit/Belastbarkeit)
  • Selbstkontrolle & Risiko-Management (Fahrverzicht, wenn unfit)

Häufige Fehler – und wie du sie vermeidest

  • „Das Medikament macht mich gar nicht müde“ – aber keine objektiven Nachweise/Beschreibungen im Alltag. → Lösung: Alltagssituationen belegen (Arbeit/Schicht, Fahren zu Tageszeiten, Schlafhygiene).
  • Unklare Beigebrauchsdynamik („nur selten…“) → Lösung: Konsequent beikonsumfrei; wenn Rückfälle: ehrlich aufarbeiten + Schutzfaktoren.
  • Keine Arztberichte / unstrukturierte Nachweise → Lösung: Befunde geordnet, aktuell und stimmig mit deiner Erzählung

Nachbegutachtung nach bestandener MPU – was viele nicht wissen

Auch wenn du deine MPU erfolgreich bestanden hast, ist der Prozess bei einer Substitution mit Opioiden oft noch nicht ganz abgeschlossen. Die Fahrerlaubnisbehörde verlangt in der Regel nach etwa einem Jahr eine Nachbegutachtung, um sicherzustellen, dass deine Beigebrauchsfreiheit, die stabile Medikation und deine psychosoziale Stabilität auch langfristig bestehen bleiben.

In dieser Zeit musst du regelmäßig – meist mit erheblichem finanziellem Aufwand – Labor-Screenings, ärztliche Stellungnahmen oder psychosoziale Nachweise erbringen. Der Aufwand ist – auch finanziell – nicht zu unterschätzen, dient aber deiner dauerhaften Fahreignung.

👉 Mein Tipp: Plane die Nachbegutachtung von Anfang an mit ein. Wenn du deine Nachweise kontinuierlich sammelst und dokumentierst, kannst du das Folgegutachten stressfrei und erfolgreich absolvieren.

Vorbereitung – so kommst du sicher durch die MPU

  • Früh starten & planen 
  • Unterlagen sammeln (Substitutionsausweis, Arztberichte, Labor/Screenings, Psycho-Sozial-Dokumentation)
  • MPU-Dialog üben (Gesprächslogik, Alltag, Selbstreflexion)

  • Fahrkompetenz realistisch einschätzen und dokumentieren

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FAQ – Substitution & Führerschein

Ja – wenn Beigebrauchsfreiheit, stabile Dosierung, Compliance und keine leistungsrelevanten Nebenwirkungen nachweisbar sind.

Unter ärztlicher Verordnung, bestimmungsgemäßer Einnahme und ohne Ausfallerscheinungen ist Fahren möglich (§ 24a Abs. 2 StVG). Die Eignung wird ggf. per MPU geprüft.

Bei Substitution: Beigebrauchsfreiheit ist zentral. Das Vorgehen (Art/Dauer der Nachweise) stimmst du auf Grundlage der Empfehlungen mit deiner MPU-Vorbereitung ab. Informiere dich auch auf meiner Seite  Abstinenznachweis.

Je nach Stelle ca. 1000-1.200 €; zusätzliche Fragestellungen (z. B. Drogen/Alkohol) erhöhen die Kosten. Informiere dich unter MPU-Kosten genauer über die Gesamtkosten.

Ja. Nach einer erfolgreich bestandenen MPU im Rahmen einer Opioid-Substitution wird von der Fahrerlaubnisbehörde häufig eine Nachbegutachtung nach etwa einem Jahr verlangt. Damit soll geprüft werden, ob die Beigebrauchsfreiheit, die stabile Dosiseinstellung und die psychosoziale Stabilität weiterhin bestehen. In dieser Zeit müssen regelmäßig Laborbefunde, ärztliche Stellungnahmen oder psychosoziale Verlaufsnachweise gesammelt werden.

Nein. Während einer laufenden Opioid-Substitutionsbehandlung ist die Erteilung oder Verlängerung eines Personenbeförderungsscheins (§ 48 FeV) nicht möglich. Die Tätigkeit als Fahrer im gewerblichen Personenverkehr setzt eine uneingeschränkte Fahreignung ohne substituierende Medikation voraus.

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Quellen & Verweise

Autorin: Christina Schlich, Diplom-Sozialpädagogin, M.A.

MPU-Beraterin mit über 20 Jahren Erfahrung in psychosozialer Beratung und MPU-Vorbereitung.

Letzte Aktualisierung: Oktober 2025.