Alkoholabstinenz oder kontrolliertes Trinken?
Bei der MPU wegen Alkohol musst du u.a. zeigen, dass du den Umgang mit Alkohol stabil verändert hast. Um stabile Veränderungen in Bezug auf das frühere Trinkverhalten zu beweisen, gibt es neben deiner inhaltlichen Arbeit an deinen Hintergründen und an deinen Zukunftsstrategien, folgende Möglichkeiten:
- 6 oder 12 Monate EtG-Urin- oder Haarscreening in einem akkreditierten Labor, das nach CTU-Kriterien arbeitet (Achtung: erhebliche Preisunterschiede) oder
- ab Mitte des Jahres 2022 auch über den Alkoholmarker PEth
- Programm zum kontrollierten Trinken
Welches der richtige Weg ist für das Bestehen einer MPU wegen Alkohol, muss individuell auf das Delikt und die Aktenlage abgestimmt sein, z. B. Alter, Trinkbiografie, erstmalige Auffälligkeit, andere Delikte unter Alkoholeinfluss etc. Aufgrund dieser Fakten kann eine Einschätzung erfolgen, was für dich der richtige Weg und die richtige Vorgehensweise für deine MPU ist. Das sind diagnostische Basics, die vor deinem MPU-Antritt notwendig abgeklärt sein müssen.
Bei einer MPU wegen einer Trunkenheitsfahrt mit Alkohol solltest du keinesfalls ohne Abstinenz oder kontrolliertes Trinken zur Begutachtung gehen! Wähle den Abstinenzzeitraum oder den Zeitraum zur Erprobung des geänderten Trinkverhaltens nicht zu kurz, sondern sodass er mit deiner Vorgeschichte und deiner Konsumgenese stimmig ist.
Jeder möchte am liebsten den kürzesten Abstinenzzeitraum wählen. Wenn du damit aber auf keinen Fall eine MPU bestehen kannst, verlängerst du den Gesamtprozess unnötig.
Oft ist es nicht notwendig, komplett auf Alkohol zu verzichten. Wenn du nicht abstinenzpflichtig bist, ist es zielführender, weiter zu Trinken, allerdings mit veränderten Gewohnheiten und in einem moderaten Bereich. Du kannst dann deine MPU ohne Abstinenz bestehen.