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Verkehrsverstöße in Deutschland 2022

Verkehrsverstöße in Deutschland 2022 und Biases

Rückgang der Verkehrsverstöße in Deutschland 2022: Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Statistik

Die Statistik zeigt, dass Verkehrsverstöße in Deutschland 2022 insgesamt rückläufig waren. Männer sind überproportional häufig in den meisten Kategorien der Ordnungswidrigkeiten vertreten. Während etwa ein Drittel der Verstöße im Bereich Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren sowie Rotlichtverstöße von Frauen begangen wurde, sind es bei Geschwindigkeitsverstößen etwa 76 Prozent Männer.

Bei schwerwiegenderen Delikten wie Alkohol am Steuer, Überholmanövern oder Ladungssicherung ist der Männeranteil sogar noch höher. Woran liegt es, dass Männer häufiger mit Verkehrsdelikten erfasst werden und so in Folge auch überproportional häufig von einer MPU-Anordnung betroffen sind?

Männer verstoßen häufiger gegen Verkersregeln als Frauen

Auf den ersten Blick stimmt diese Aussage zunächst. Auf der folgenden Abbildung kannst du dir die begangenen Verkehrsdelikte in 2022 und die Geschlechterverteilung ansehen.

Verkehrsverstöße in Deutschland 2022

Lass uns mal Ursachen ergründen und die Daten kritisch betrachten

Ursachen für geschlechtsspezifisches Verkehrsverhalten

1. Männerspezifisches Verhalten

Männer sind möglicherweise aufgrund ihrer beruflichen Rollen, insbesondere im Transportgewerbe, häufiger auf der Straße und wählen Fahrstile oder Fahrzeuge, die ein höheres Risiko bergen. Diese Faktoren, ergänzt durch eine möglicherweise unterschiedliche Einstellung zu Verkehrssicherheit, könnten das erhöhte Aufkommen von Verkehrsverstößen bei Männern erklären.

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass das Verkehrsverhalten von Männern durch eine Kombination aus individueller Risikobereitschaft, traditionellen Geschlechterrollen und Verhaltensnormen sowie praktischen Faktoren wie Fahrhäufigkeit und beruflichen Anforderungen beeinflusst wird. 

2. Geschlechtsspezifische Bias

Darüber hinaus könnten aber auch Geschlechtsspezifische Vorurteile eine Rolle bei Verkehrsverstöße in Deutschland 2022 spielen. Geschlecht könnte ein Faktor für häufigere Kontrollen bei Männern sein. Wenn davon ausgegangen wird, dass Männer eher Verkehrsverstöße begehen, kann dies zu einem selbstverstärkenden Zyklus führen. Um ein genaueres Bild zu erhalten, sind aber Daten notwendig, die zeigen, wie oft verschiedene Gruppen von Verkehrsteilnehmenden von der Polizei angehalten werden.

Außerdem brauchen wir Untersuchungen darüber, ob und wie geschlechtsspezifische Bias die Entscheidung der Polizei beeinflussen, wen sie kontrollieren. In meinem Blogbeitrag Diskriminierung und MPU findest du nähere Infos zum Thema. Aber es existiert nicht nur geschlechtsspezifisches Sterotyping bei der Polizei, sondern auch kulturspezifisches. Auch Altersdiskriminierung könnte eine Rolle spielen. Vertiefungen zu diesem Gedanken findest du im Artikel über Risikoverhalten im Straßenverkehr und MPU.

3. Kulturspezifische Biases & Racial Profiling

Racial Profiling bezeichnet eine Methode, das physische Erscheinungsbild, etwa Hautfarbe oder Gesichtszüge, einer Person als Entscheidungsgrundlage für polizeiliche Maßnahmen wie Personenkontrollen, Ermittlungen und Überwachungen heranzuziehen. In jüngerer Zeit ist diese Polizeipraxis infolge von Gerichtsverfahren verstärkt in die öffentliche Diskussion geraten. 

Kritik üben betroffene Einzelpersonen, Stimmen aus der Wissenschaft, Betroffenenorganisationen und Organisationen, die sich gegen Rassismus engagieren. Die Politik hat das Thema noch nicht wirklich aufgegriffen. Aus Sicht des Deutschen Instituts für Menschenrechte ist es dringend erforderlich, dass sich die Politik in Bund und Ländern in Deutschland der Problematik annimmt.

Kritik an Personenkontrollen nach Bundespolizeigesetz

Der § 22 Abs. 1 a des Bundespolizeigesetzes erlaubt der Bundespolizei in Deutschland, Personenkontrollen durchzuführen, um unerlaubte Einreisen zu verhindern oder um Straftaten im Zusammenhang mit dem grenzüberschreitenden Verkehr zu bekämpfen. Diese Befugnis kann kontrovers sein, insbesondere wenn sie zu menschenrechtswidrigen Personenkontrollen führt, die auf diskriminierenden Praktiken wie Racial Profiling basieren.

Racial Profiling bedeutet, dass Personen aufgrund äußerlicher Merkmale wie Hautfarbe, Ethnie oder nationaler Herkunft unterschiedlich behandelt werden. Dies steht im Widerspruch zu den Grundrechten und Menschenrechten.

Die Kritik an solchen Praktiken bezieht sich darauf, dass sie nicht nur die Würde der betroffenen Personen verletzen, sondern auch Diskriminierung und gesellschaftliche Ausgrenzung fördern. In der Vergangenheit gab es Fälle, in denen Gerichte die Anwendung von § 22 Abs. 1a Bundespolizeigesetz als rechtswidrig beurteilten.

Insbesondere wenn sie als Vorwand für diskriminierende Polizeikontrollen diente. Menschenrechtsorganisationen und Bürgerrechtsgruppen fordern daher eine klarere gesetzliche Regelung und Praxis. Diese soll sicherstellen, dass Personenkontrollen fair, transparent und frei von Diskriminierung durchgeführt werden, um die Einhaltung der Menschenrechte zu gewährleisten.

Polizeikontrollen im Straßenverkehr

Neben Geschlechter Biases könnte also auch Racial Profiling bei Verkehrskontrollen eine Rolle spielen für die Anzahl der erfassten Verkehrsverstöße in Deutschland 2022 und so die Statistik beeinflussen. Wenn Männer und kulturell unterschiedlich markierte Männer häufiger kontrolliert werden, dann führt dies zu einer unverhältnismäßigen Anzahl von berichteten Verkehrsverstößen unter Männern.

Insbesondere dann, wenn bestimmte Gruppen aufgrund von Vorurteilen öfter angehalten werden. Dies hat zur Folge, das Männer öfter ein Fahrverbot erhalten und auch häufiger zur MPU müssen. Das zeige ich dir unten noch etwas genauer auf.

Fahrverbote in Deutschland 2022 Männer

In 2022 wurden in Deutschland etwa 408.900 Fahrverbote erteilt. Männer sind deutlich häufiger von Fahrverboten betroffen als Frauen.

Warum müssen Männer häufiger zur medizinisch-psychologischen Untersuchung als Frauen

Männer werden häufiger zu einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) aufgefordert als Frauen. Die MPU wird in Deutschland von Personen verlangt, die im Straßenverkehr durch Alkohol- oder Drogenkonsum, durch erhebliche oder wiederholte Verkehrsverstöße oder durch andere Auffälligkeiten im Zusammenhang mit der Verkehrssicherheit aufgefallen sind.
Dies könnte zum einen daran liegen, dass Männer häufiger Verhaltensweisen aufweisen, die eine MPU-Anordnung zur Folge haben. Es kann aber auch andere Faktoren, wie Biases, als Ursache haben, wie wir eben gesehen haben.

Nur etwa 5% der Personen, die zu einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) vorgeladen werden, sind Frauen. Diese Statistik unterstreicht eine deutliche geschlechtsspezifische Diskrepanz in der Anzahl der MPU-Anordnungen. 

Es wirft Fragen hinsichtlich der Kriterien und Umstände auf, die zu dieser Verteilung führen. Die Gründe für diese Ungleichheit könnten vielfältig sein und bedürfen einer detaillierten Betrachtung, um mögliche geschlechtsspezifische Bias in der Anordnungspraxis zu identifizieren und zu verstehen.

Führerschein als wichtiges Instrument der gesellschaftlichen Teilhabe

Der Verlust der Fahrerlaubnis kann weitreichende Konsequenzen haben, bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes. Diese Tatsache bringt uns zur Reflexion über den Einfluss des Führerscheins auf gesellschaftliche Teilhabe und Exklusion. Es unterstreicht dessen Bedeutung als Schlüssel zum Arbeitsmarkt, besonders in ländlichen Gebieten.

Zwar lässt sich die gesellschaftliche Struktur als solche nicht einfach umgestalten, es gibt jedoch effektive Lösungen für dich, wenn du deine Fahrerlaubnis verloren hast und mit einer Anordnung zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) konfrontiert bist. Diese Lösungsansätze können dabei helfen, dir wieder eine Chance auf Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen.

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Wenn du deinen Führerschein verloren hast und vor der Herausforderung einer MPU (Medizinisch-Psychologischen Untersuchung) stehst, ist das natürlich erst mal eine schwierige Situation. Aber es gibt Hoffnung und Hilfe! Ein Führerschein ist mehr als nur ein Stück Plastik; er ist dein Ticket zur Teilhabe am Arbeitsleben, besonders wenn du auf dem Land lebst. Ohne ihn kann alles ein bisschen komplizierter werden.

Aber keine Sorge! Wir können zwar die großen gesellschaftlichen Strukturen nicht über Nacht ändern, doch es gibt durchaus Wege, wie du diese Hürde meistern kannst. Genau hier kommt MPU Schlich Bonn ins Spiel. Mit einer exzellenten MPU-Vorbereitung unterstützt dich MPU Schlich Bonn dabei, durch die MPU zu kommen und deinen Führerschein zurückzugewinnen.

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