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Xylazin, Tranq

Xylazin, Tranq die neue Drogenwelle

Nach der Oxycodon-Welle nun die Tranq-Welle? Was ist da los? Lass uns mal hinschauen!

Was ist Xylazin oder Tranq

Tranq oder Xylazin ist eine Substanz, die in der Tiermedizin als Sedativum, Analgetikum (Schmerzmittel) und Muskelrelaxans (Muskelentspannungsmittel) eingesetzt wird. Es wird häufig bei Großtieren verwendet, um sie zu beruhigen, Schmerzen zu lindern oder für medizinische Eingriffe vorzubereiten. Es wirkt auf das zentrale Nervensystem und hat eine beruhigende, schmerzlindernde und muskelentspannende Wirkung. In der Drogenszene wird diese Substanz missbräuchlich verwendet, um die Wirkung von anderen Drogen wie Fentanyl zu verstärken. Es hat ein hohes Abhängigkeitspotenzial.

Tranq die neue Welle in den USA

Nach der Oxycodon-Welle gibt es nun in den USA eine neue Entwicklung im Zusammenhang mit Tranq. Die Substanz (Xylazin), wird zunehmend mit tödlichen Überdosierungen in Verbindung gebracht und hat verheerende Auswirkungen auf die Gesundheit derjenigen, die sie konsumieren.

Mischkonsum, Wirkung und Nebenwirkung

Xylazin oder Tranq ist ein Alpha-2-Agonist. Es kann die Atmung, den Blutdruck, die Herzfrequenz und die Körpertemperatur beeinflussen und in einer Überdosis zu einem komaähnlichen Zustand führen. Gebraucher von Xylazin können offene und tiefe Wunden entwickeln, die nicht heilen und zu schwerwiegenden Infektionen führen können. Die Kombination von Xylazin und Fentanyl macht die Situation noch gefährlicher, da die Auswirkungen und Wechselwirkungen unklar sind.

Wie wirken Alpha-2-Agonisten

Alpha-2-Agonisten sind eine Klasse von Medikamenten, die an die Alpha-2-Adrenozeptoren im Körper binden und deren Aktivität stimulieren. Diese Rezeptoren sind Teil des sympathischen Nervensystems, das unter anderem für die Regulation von Blutdruck, Herzfrequenz und Stressreaktionen verantwortlich ist.

Durch die Stimulation der Alpha-2-Adrenozeptoren bewirken Alpha-2-Agonisten eine Hemmung der Freisetzung bestimmter Neurotransmitter, wie beispielsweise Noradrenalin. Dadurch haben sie beruhigende, entspannende und sedierende Effekte. Sie können zur Behandlung von verschiedenen Zuständen eingesetzt werden, einschließlich Angstzuständen, Bluthochdruck, Schmerzen und Schlafstörungen. Hier liegt auch eine Verbindung zum Thema Trauma und Sucht. Du weißt, die Sache mit der Stressachse 😉

Überdosierung

Die Verwendung von Tranq hat in den USA drastisch zugenommen, was zu einer hohen Anzahl von Todesfällen durch Überdosierungen geführt hat. Obwohl in Deutschland und Europa bisher noch keine weite Verbreitung durch Xylazin besteht, könnte sich das sich dies in Zukunft ändern.

Woran liegt es, dass uns immer krassere Drogen und regelrechte Konsumwellen erreichen

Ich denke jeder sollte sich fragen, woran es liegt, dass regelrechte Wellen von immer mehr und heftigeren Substanzen über diese Welt rollen. Ich habe meine Theorie dazu! Du auch? Meine Beobachtung ist es, dass seit der Corona Pandemie diese Entwicklungen zunehmen, insbesondere bei sehr jungen Leuten. Früher war das Koma-Saufen, heute reicht das nicht aus.

Fragen stellen vs. Scham oder Schuldgefühle

Der Umgang mit Substanzkonsum ist oft von Scham- und Schuldgefühlen begleitet, die jedoch wenig positive Veränderung bewirken. Statt dich in diesen negativen Emotionen zu verlieren und abzuwerten, lohnt es sich, gezielte Fragen zu stellen. Ergründe, welchen Zweck der Konsum für dich erfüllt, welche Rolle er in deinem Leben spielt und warum du dazu neigst. Gleichzeitig erkunde, welche anderen Möglichkeiten es gibt, dich positiv zu stärken und deine Bedürfnisse zu erfüllen. Meine Blogartikel zu Selbstwert und Gefühle und Selbstregulation können dir erste Nuggets geben.

Heftige Zeiten bedingen Unsicherheit und Ängste

Die aktuellen globalen Herausforderungen, darunter die Auswirkungen der Pandemie, politische Unruhen und Kriege, wirtschaftliche Unsicherheiten und Klimaveränderungen, haben erheblichen Einfluss, insbesondere auf das Wohlbefinden junger Menschen. Die zunehmende Unsicherheit und Instabilität in vielen Teilen der Welt könnte dazu führen, dass wir nach Wegen suchen, um mit Stress, Angst, Einsamkeit und Ungewissheit (Emotionsregulation) umzugehen. Das Verschreibungsverhalten von Ärzten ist auch beachtenswert; Oxycodon, Lyrika gibts quasi im vorbeigehen – woran liegt das?

Emotionsregulation und Vermeidung von Angst und Einsamkeit

Drogenkonsum kann in diesem Kontext eine Möglichkeit sein, vorübergehend aus der Realität zu flüchten und Stress abzubauen. Auch das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Zugehörigkeit kann dazu führen, dass du dich in Drogenszenen einbringst, um dich in dieser turbulenten Zeit verstanden und akzeptiert zu fühlen. Aber das ist auch artificial, weil es meist nicht um dich als Mensch geht, sondern nur um den gemeinsamen Konsum.

Staat in die Pflicht nehmen, Resilienz stärken und MPU vermeiden

Substanzkonsum ist langfristig keine nachhaltige Lösung für die Bewältigung von Stress und Unsicherheit. Vielmehr kann er zu zusätzlichen gesundheitlichen, sozialen und persönlichen Problemen führen. Der Führerscheinverlust und die Anordnung einer medizinisch-psychologischen Untersuchung zählen auch dazu. Mit einer MPU wegen Drogen oder einer MPU wegen Alkohol kommen neue Probleme hinzu. Diese löse ich zwar gerne mit dir, du kannst aber versuchen, es nicht so weit kommen zu lassen. 

Daher ist es eigentlich essenziell, dass Präventionsmaßnahmen, Bildung und Unterstützung bereitgestellt werden, um Menschen in diesen herausfordernden Zeiten angemessen zu Supporten. Das wird aber immer mehr zugunsten anderer Ausgaben eingestrichen. Achte deshalb verstärkt auf dein eigenes Wohlbefinden und Stärke deine Resilienz, denn wahrscheinlich werden die Zeiten nicht besser. Soviel Drogen kannst du gar nicht nehmen. Aber du kannst dich selbst stärken 🙂 

Vielen Dank für das Teilen deiner Gedanken in den Kommentaren! Es ist wichtig, solche Diskussionen zu führen, um ein besseres Verständnis für die komplexen Zusammenhänge zu entwickeln.

Bis bald, Christina

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